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Dorfraum-Pioniere

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Engagiert: Gute Praxisprojekte

Dorfraum-Pioniere

© Ingo Schenk

 

 

Das Projekt in Kürze

Jugendlichen aus den Dörfern der Region Donnersberger und Lautrer Land (Rheinland-Pfalz) soll über das Qualifizierungsprogramm "Dorfraum-Pioniere" die Chance gegeben werden, sich neu für das Dorf zu interessieren, sich den Sozialraum Dorf mit neuem Blick zu erschließen, im Dorf neue Möglichkeitsstrukturen zu entdecken und sich einzubringen. Damit soll bei den Jugendlichen Neugierde für das eigene Dorf geweckt werden. Die Wahrnehmung der übrigen Dorfbewohner*innen soll ebenso geschärft werden, damit sie Überlegungen über das Dorf als Lebensraum anstellen, das Dorfleben bewusst aktivieren und sich dadurch die Bindung der Bewohner*innen an ihr Dorf stärkt.
Die Region Donnersberger und Lautrer Land ist Teil des europäischen Förderprojektes LEADER (Liaison Entre Actions de Développement de l'Économie Rurale).

Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen die Jugendlichen des Dorfes, jedoch immer im Zusammenhang und in der aktiven Zusammenarbeit mit den sonstigen Akteur*innen im Dorf. Bei dem Projekt "Dorfraum-Pioniere" handelt es sich um eine qualitativ hochwertige Bildungsveranstaltung mit dem Ziel der Bewusstseinsveränderung und der Veränderung der Selbstwahrnehmung sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den teilnehmenden Dorfbewohner*innen.

In der intergenerativen und thematischen Auseinandersetzung finden demokratiebildende und -fördernde Prozesse statt. Die Ergebnisse des Gesamtprozesses sind übertragbar und nachhaltig. Um solche Ergebnisse zu gewährleisten, ist es notwendig, dass qualifizierte Personen mit den Akteur*innen im Ort zusammenarbeiten, die einen reflektierten Blick von außen in den Prozess einbringen und die sich nicht in den örtlichen Fallstricken mit ihren Engführungen, Verbindlichkeiten und Historien verfangen.

Bild-Adresse:
Foto: Johann von Karpowitz

 

Wie stärkt das Projekt die Gemeinschaft vor Ort?

Das Projekt stärkt nicht nur die Kommunikation im Dorf, sondern schafft neue Kommunikationsstrukturen zwischen den Generationen. Im Laufe des Projektes erforschen Jugendliche, und im Folgeprojekt "Dorf-Entwickler" auch Erwachsene, ihr eigenes Dorf sozialwissenschaftlich und werden damit zu Expert*innen. Sie können nun begründete und nicht auf Wunschvorstellungen basierende Veränderungsvorschläge für die Entwicklung ihres Dorfes vorlegen. Im bisherigen Projekt hat sich gezeigt, wie Jugendliche engagiert und mit fundiertem Wissen im Gemeinderat die Ergebnisse präsentiert und Veränderungsvorschläge eingebracht haben.

 

Wer beteiligt sich am Projekt?

Eingebunden sind – neben den Jugendlichen – die lokale Politik, Kirche, Vereine, Initiativen und interessierte Bürger*innen. Überregional findet eine Zusammenarbeit mit der Regionalentwicklung statt. Zentral ist die Zusammenarbeit mit in der Sozialforschung erfahrenen Projektbüros, die mit den Jugendlichen das Dorf erforschen und zu verwertbaren Ergebnissen kommen.

Bild-Adresse:
Foto: Ingo Schenk

 

Welche Ergebnisse wurden bereits erzielt?

Insgesamt wurden sozialwissenschaftliche Erkenntnisse herausgearbeitet, die sich auf das Programmgebiet beziehen. Diese können aber in ihrer Differenziertheit hier nicht ausgeführt werden. Die folgenden Ansätze sind "lediglich" die sichtbaren Ergebnisse:

  • In Kollweiler wurde eine Landjugend e. V. gegründet.
  • In Obermoscheler wird mit dem Demokratischen Wohnzimmer dem Kommunikations- und Beteiligungsproblem begegnet.
  • Alsenbrück-Langmeil hat gezeigt, wie bedeutend ein Ortsmittelpunkt ist. Gemeinsam mit der Orts- und Verbandsgemeinde wird versucht, eine Immobilie zu erwerben, die als Bürgerhaus umgebaut und als Begegnungsort dienen kann.
  • In Lauterecken hingegen wurde empfohlen, sowohl ein Familien- als auch ein Wirtschaftsforum zu ermöglichen.

 


Infokasten

Projektzeitraum: 2012 – 2014

Wir haben außerdem die LEADER-Förderung 2017 – 2021 in der LEADER-Region "Pfälzer Wald plus" bekommen und starten im März 2017.
Wo wurde das Projekt umgesetzt? Donnersberger und Lautrer Land (Obermoschel, Lauterecken, Weilerbach, Kollweiler, Alsenbrück-Langmeil)
Zielgruppe: Jugendliche in ländlichen Regionen (Projekt)Partner*innen: Bürger*innen, Politik, Kirche, Vereine und Initiativen in den Dörfern
(Bisherige) Teilnehmendenzahl: 60 Jugendliche
Benötigte Ressourcen: Im Projekt "Dorfraum-Pioniere" wurde mit in der Dorfforschung erfahrenen Projektbüros zusammengearbeitet. Für das Landesjugendpfarramt der Evangelischen Kirche der Pfalz brachte der Grundsatzreferent einen Teil seiner Arbeitszeit für die Entwicklung und Durchführung des Projektes ein.



Wer hat das Projekt initiiert? Inwiefern spielt eine Rolle, wer das Projekt initiiert hat?

Das Projekt wurde anfänglich gemeinsam mit Jugendlichen im Rahmen eines Strukturwochenendes entwickelt. Aufgrund der LEADER-Förderung und der intensiven Arbeit vor Ort in den Dörfern mit verschiedenen Beteiligten braucht es zur Umsetzung eine professionell arbeitende Organisation mit entsprechendem Verwaltungsapparat.

 

Ist das Vorhaben nachhaltig angelegt? Inwiefern?

Durch die gemeinsam entwickelte Veränderung der Wahrnehmung und des Bewusstseins für das eigene Dorf entsteht eine langfristige Perspektive für die Entwicklung sozialer Strukturen und der Dorfgemeinschaft. Die Ergebnisse der Forschung sind durch die wissenschaftliche Grundlage auf andere Dörfer übertragbar. Diese "wichtigen Impulse für den gesamten LEADER-Prozess" sind nur aufgrund der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis möglich. Die Verschriftlichung der Forschungsergebnisse (Dokumentation) wird in verschiedene Gremien eingespielt und bringt dort Entwicklungsprozesse in Gang.

Bild-Adresse:Bild-Adresse:
Foto links: Joachim Becker, Foto rechts: Ingo Schenk

 

Ist das Projekt übertragbar? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Was sind spezifische Faktoren?

Das Projekt ist dann übertragbar, wenn mit Sozialforscher*innen zusammengearbeitet wird, die neben sozialwissenschaftlichen Verfahren der Dorfforschung auch Erfahrungen aus der Jugendarbeit mitbringen bzw. pädagogische Kompetenzen in der Arbeit mit Jugendlichen haben.

 

Was können Sie anderen mit auf den Weg geben?

Einer der größten Stolpersteine ist die Überzeugung der Geldgeber*innen, dass die "Dorfraum-Pioniere" seriöse Dorfforschung betreiben, was ein enormer Beitrag zur Regionalentwicklung sein kann. Hierfür braucht es neben der Profession der Sozialen Arbeit auch die Soziologie. Durch die wissenschaftliche Expertise, verbunden mit pädagogischer Sensibilität, wird es den Jugendlichen ermöglicht, ihren eigenständigen Beitrag in diesem Prozess zu leisten. Durch diese Arbeitsweise sind die Ergebnisse übertragbar und zielen nicht auf eine Befriedigung der aktuellen Bedürfnisse vor Ort ab. Durch die wissenschaftliche Expertise und die professionelle Unterstützung wird sichergestellt, dass die Ergebnisse der Jugendlichen ernst genommen werden.
 


Lukas, 15 Jahre:

Seit ich bei den 'Dorfraum-Pionieren' mitgemacht habe, ist für mich Dorf nicht mehr Dorf. Auch wurde mir klar, dass in unserem Dorf vielmehr Potenzial steckt, als ich und die Dorfbewohner jemals geglaubt hatten.



Kontakt

Ingo Schenk
Landesjugendpfarramt der Evangelischen Kirche Pfalz
Unionstraße 1
67657 Kaiserslautern
Telefon: 0631 - 36 42 018
E-Mail: schenk@evangelische-jugend-pfalz.de

 

 

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