Erste Hilfe für jedermann

- Das Projekt in Kürze
- Gemeinschaftsbildung
- Beteiligte
- Ergebnisse
- Infokasten
- Projektinitiierende
- Nachhaltigkeit
- Übertragbarkeit
- Ratschlag
- Kontakt
Das Projekt in Kürze
Helfen können sollte jeder! Um im Notfall gut vorbereitet zu sein und effektiv helfen zu können, werden vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) überall in Deutschland Erste-Hilfe-Kurse angeboten. Die Ausbildung in Erster Hilfe für jedermann ist eine gute Sache! Das dachte sich auch Alexander Brandl, ein junger Mann, der 2011 Mitglied der Bergwacht des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) in Cham (Bayern) werden wollte.
Alexander Brandl, der seit seiner Geburt gehörlos ist, war bei seinen Schulungen stets auf Gebärdensprachdolmetscher*innen angewiesen. Das sollte sich ändern, dachte er und machte selbst seinen Schein zum Erste-Hilfe-Ausbilder. Das BRK war von der Idee sofort überzeugt, denn noch immer gibt es viele Lebensbereiche, von denen hörbehinderte Mitmenschen ausgeschlossen sind.
In dem Projekt "Erste Hilfe für jedermann", das in Deutschland noch seinesgleichen sucht, bildet Alexander Brandl nun seit Ende 2011 gehörlose Menschen in Erster Hilfe aus; seit 2013 auch mit der Anerkennung durch die Berufsgenossenschaft. Besonders engagiert er sich dabei für die Weiterentwicklung der Rotkreuz-Kurse in Richtung einer inklusiven Pädagogik.
Das Rote Kreuz ist sehr vielfältig und genau darin liegt unsere große Stärke
, betont Stefan Raab, Bereichsleiter Breitenausbildung im BRK-Kreisverband Cham, und fügt hinzu: Durch die vielen Aufgaben des Verbandes hat jede und jeder Aktive die Möglichkeit, einen Bereich zu entdecken, der ihr oder ihm am meisten Freude bereitet. So war es auch bei Herrn Brandl.
Wie stärkt das Projekt die Gemeinschaft vor Ort?
Das Projekt hat Vorbildcharakter und stärkt somit den persönlichen Ansporn in der Gemeinschaft und dadurch das Gemeinschaftsgefühl.
Wer beteiligt sich am Projekt?
Am Projekt beteiligt sind Alexander Brandl und Stefan Raab.
Welche Ergebnisse wurden bereits erzielt?
Die Lehrmaterialien sind konzeptionell weiterentwickelt worden(inklusive Pädagogik).
Infokasten
Projektzeitraum: seit 2011
Wo wurde das Projekt umgesetzt? Cham/Bayern (Schulungen in diversen Städten in Deutschland)
Zielgruppe: Gehörlose Menschen
(Projekt)Partner*innen: BRK (finanziert durch Spenden und Kursgebühren)
(Bisherige) Teilnehmendenzahl: 13 Kurse mit insgesamt 124 Teilnehmenden (Stand November 2016)
Benötigte Ressourcen: Hinweis: Der Kurs findet ausschließlich in der deutschen Gebärdensprache statt!
Räumlichkeiten; Lehrmaterial zur Ersten Hilfe; Gehörlose Personen mit der Fähigkeit, in Gebärdensprache zu lehren
Wer hat das Projekt initiiert? Inwiefern spielt eine Rolle, wer das Projekt initiiert hat?
Das Projekt wurde initiiert vom BRK-Kreisverband Cham, von Alexander Brandl und Stefan Raab.
Ist das Vorhaben nachhaltig angelegt? Inwiefern?
Ja, interessierte Gehörlose können ebenfalls den Ausbildungsweg zu Erste-Hilfe-Ausbilder*innen für Gehörlose beschreiten.
Ist das Projekt übertragbar? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Was sind spezifische Faktoren?
Ja, unter Berücksichtigung der verbandsinternen Ausbildungsordnung.
Was können Sie anderen mit auf den Weg geben?
Keine Berührungsängste bei einem Inklusionsprojekt. Frei nach dem Motto: Wer nicht anfängt, wird auch das Ziel nicht erreichen.
Die Schulung der Ausbilder*innen (Hörende und Gehörlose) ist praktizierte, gelebte Inklusion, man lernt voneinander und miteinander. Im Rahmen einer Projektentwicklung werden bspw. bei auftretenden Problemen gemeinsame Lösungsansätze gefunden und umgesetzt.
Stefan Raab:
Egal ob Handicap oder nicht, wenn man etwas will, kann man es auch erreichen.
Kontakt
Stefan Raab
BRK, Kreisverband Cham
E-Mail: Raab@kvcham.brk.de
Website: www.kvcham.brk.de