Kulturbiergarten Rippershausen

© Kristel Moddermann
Inhaltsverzeichnis
- Das Projekt in Kürze
- Wie stärkt das Projekt die Gemeinschaft vor Ort?
- Wer beteiligt sich am Projekt?
- Welche Ergebnisse wurden bereits erzielt?
- Infokasten
- Wer hat das Projekt initiiert?
- Ist das Vorhaben nachhaltig angelegt?
- Ist das Projekt übertragbar? Wenn ja, unter welchen Bedingungen?
- Was können Sie anderen mit auf den Weg geben?
- Kontakt
Das Projekt in Kürze
Der »KulturBiergarten Rippershausen« ist ein jährlich stattfindendes Festival im ehemaligen »Gasthaus zur Sonne« im thüringischen Rippershausen. Mit einer bunten Mischung aus kulturellen Angeboten hat das Festival es sich zur Aufgabe gemacht, das Dorfleben wieder zu beleben. Dabei treten in jährlich wechselnder Besetzung Künstler*innen, Schausteller*innen und Musiker*innen aus der Umgebung und dem internationalen Raum auf. Neben weiteren kulturellen Angeboten wie Lesungen und Ausstellungen zu regionalen Themen wird auch ein Kinderprogramm geboten. Auf der Menükarte des Biergartens stehen vor allem regionale Produkte.
Wie stärkt das Projekt die Gemeinschaft vor Ort?
Durch die bewusste Miteinbeziehung der ortsansässigen Vereine »Schwimmbadfreunde Rippershausen e.V.«, »Freiwillige Feuerwehr Rippershausen« und »Landfrauen Rippershausen« wird die Verbindung zwischen dem Projekt und den Einwohnenden gestärkt.
Zudem entstand im Rahmen eines 2017 stattfindenden Holzsymposiums mit dem Namen »Das singende Dorf« auf einer brachliegenden Fläche im Ort ein neuer Dorfplatz. Dieser ist nicht nur dekorativ, sondern erinnert auch an die zuvor vergessene Geschichte der »Singgemeinschaft Rippershausen«, welche 1948 als Zonensieger beim Chorwettbewerb in Berlin hervorging. In Erinnerung an den Erfolg der Singgemeinschaft wurde diese 2017 neugegründet und trat im Rahmen des KulturBiergartens 2018 zum ersten Mal in neuer Formation auf.
Da es im Ort schon lange keine Kirmes mehr gibt und die beiden Gaststätten ebenfalls geschlossen sind, fehlt es der Dorfgemeinschaft an Gelegenheiten, sich besser oder überhaupt kennenzulernen. Der seit 2012 in einer der beiden ehemaligen Gaststätten stattfindende KulturBiergarten bietet so nicht nur Nutzungsmöglichkeiten für sonst leerstehende Räumlichkeiten, sondern ist darüber hinaus auch Ort des Kennenlernens für die Dorfgemeinschaft.
Wer beteiligt sich am Projekt?
Das Projekt wurde ins Leben gerufen und wird geleitet von Gunther Irmer, geboren und aufgewachsen in Rippershausen und momentan Wohnhaft in Haarlem (NL). Unterstützt wird er von Familie und Freunden aus den Niederlanden und Deutschland. Neben den oben genannten, lokalen Vereinen beteiligen sich u. a. der Landkreis Schmalkalden-Meiningen, das Meininger Theater, das Meininger Tageblatt und die E. Schürholz Likörfabrik Meiningen, die das Projekt mit Sachspenden unterstützen.
Welche Ergebnisse wurden bereits erzielt?

© Kristel Moddermann
Neben dem bereits vorgestellten Holzsymposium ist der KulturBiergarten Begegnungsstätte von Alteingesessenen, Neuankömmlingen und Besuchenden aus aller Welt. Beispiele dafür sind z. B. die Beiträge der niederländischen Künstler Adzer van der Molen (Maler), Gerhardt (Musiker) und Peter van de Waal (Holzbildhauer, Teilnehmer des Holzsymposiums 2017) sowie die Auftritte der kalifornischen Band »Whisky and Women«, der britischen Liedermacherin Gem Andrews und der syrisch-deutschen Musikgruppe »Café Mediterran«, welche sich in Meiningen aus Einheimischen und Geflüchteten gegründet hat. Im letzten Jahr wurde der KulturBiergarten auch Ort für deutsch-deutsche Begegnungen: In den Räumen des ehemaligen »Gasthaus zur Sonne« fand eine Ausstellung zur friedlichen Revolution in Meiningen und Umgebung statt, zusätzlich gab es eine Diskussionsrunde mit ost-und westdeutschen Bürger*innen zum grünen Band. Im Anschluss wurde eingeladen zu einer geführten Wanderung an der ehemaligen Grenze im nahegelegenen Ort Birx.
Infokasten
Projektzeitraum
jährlich seit 2012, letztes Juliwochenende
Wo wurde das Projekt umgesetzt?
Rippershausen, nahe Meiningen in Thüringen
Zielgruppe
Menschen aus Rippershausen und Umgebung, sowie alle Interessierten
(Projekt) Partner*innen
Landkreis Schmalkalden-Meiningen, Schwimmbadfreunde Rippershausen e.V., Freiwillige Feuerwehr Rippershausen, Landfrauen Rippershausen, E. Schürholz Likörfabrik Meiningen, das Meininger Theater, das Meininger Tageblatt
Anzahl der Personen im Orgateam und Anzahl der Teilnehmenden/ Nutzer*innen
1000
Orgateam
5 Personen
Benötigte Ressourcen
Ehrenamtliches Engagement, Zusammenarbeit mit Vereinen, Sachspenden, Unterstützung des Landkreises Schmalkalden-Meiningen und der Stadt Meiningen. Eine kleine Musikanlage wird vom Orgateam bereitgestellt. Eine große Musikanlage und die Bühne werden gesponsert. Flyer und Plakate werden von der Lokalzeitung gesponsert. Gagen werden aus dem Erlös vom Getränkeverkauf und teilweise vom Landkreis bezahlt.
Wer hat das Projekt initiiert?
Initiiert wurde das Projekt von Gunther Irmer, der in Rippershausen geboren und aufgewachsen ist. Er ist Musiker und lebt seit 20 Jahren im Ausland. Die Verbindung zu Haus und Hof wurde jedoch gepflegt. Durch seinen langjährigen Aufenthalt im Ausland knüpfte er zahlreiche Kontakte, die nicht nur dem KulturBiergarten, sondern darüber hinaus auch der Dorfgemeinschaft zugutekommen.
Ist das Vorhaben nachhaltig angelegt?
Es wird Wert daraufgelegt, so viele lokale Produkte wie möglich anzubieten. Das ist nicht immer die günstigste Variante, aber ehrlich und nachhaltig. Es wird außerdem darauf geachtet, umweltschädliches Verpackungsmaterial zu vermeiden.
Die Nutzung bereits vorhandener und leerstehender Räumlichkeiten unterstützt ebenfalls den Nachhaltigkeitsgedanken. Ein weiteres Anliegen ist, die Dorfgemeinschaft nachhaltig zu vernetzen und beleben.
Ist das Projekt übertragbar? Wenn ja, unter welchen Bedingungen?
Eine Übertragung des Projekts ist denkbar. Nötig wäre in jedem Fall der Kontakt zu den Anwohner*innen und eine gute Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen und Unternehmen. Gunther Irmers besondere Position als Einheimischer - und durch seine langen Auslandsaufenthalte auch Außenstehender - hat das Projekt entschieden unterstützt.
Was können Sie anderen mit auf den Weg geben?
In Afrika sagt man: »Ich bin was wir sind.« Man ist also immer nur so gut wie die Gemeinschaft, darum machen wir Kultur mit und für alle. Also, Türen und Köpfe auf!

© Kristel Moddermann
»Wer einmal da war, kommt gerne wieder.« (aus einem Zeitungsartikel über den KulturBiergarten)
Kontakt
Gunther Irmer, info@guntherirmer.nl