Naturschutz gegen Rechtsextremismus

- Das Projekt in Kürze
- Gemeinschaftsbildung
- Beteiligte
- Ergebnisse
- Infokasten
- Projektinitiierende
- Nachhaltigkeit
- Übertragbarkeit
- Ratschlag
- Kontakt
Das Projekt in Kürze
Ein Blick auf die Medien und Publikationen rechtsextremer Parteien zeigt: der Natur- und Umweltschutz ist für sie ein Thema. Die Aussagen wirken fachlich versiert und von der Sache überzeugt. Erst auf den zweiten Blick wird der politisch extreme Inhalt erkennbar.
Der Workshop "Naturschutz gegen Rechtsextremismus – eine Argumentationshilfe", aufgebaut auf der gleichnamigen Broschüre, analysiert Aussagen rechtsextremer Organisationen und legt deren rechtsextremen Inhalt offen. Grundlegende Denkfiguren der Rechtsextremist*innen im Bereich Natur- und Umweltschutz, z. B. der "Mythos Germania", werden dekonstruiert. Wie geht man z. B. damit um, wenn die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) tönt: "Umweltschutz ist Heimatschutz!"? Was muss man trainieren, um fit für die Gegenargumentation zu sein?
Im Rahmen des Workshops erarbeiten und entwickeln die Teilnehmer*innen – mithilfe der Referent*innen – eigenständige Argumente gegen rechtsextreme Rhetorik, es folgt eine Abschlussdiskussion.
Somit stärkt der Workshop die rhetorischen Kompetenzen der Teilnehmer*innen im Umgang mit rechtsextremen Argumenten.
Wie stärkt das Projekt die Gemeinschaft vor Ort?
Der Natur- und Umweltschutz ist in der Bundesrepublik föderal strukturiert. Auch die soziale Basis besteht vor allem in ehrenamtlichen und verbandlichen Akteur*innen (z. B. Bund für Umwelt und Naturschutz, Naturschutzbund Deutschland), die vornehmlich lokal organisiert sind. Rechtsextremist*innen suchen ebenfalls den Weg durch die zivilgesellschaftlichen Strukturen, insbesondere im ländlichen Raum. Akteur*innen, wie Gewerkschaften, Kirchen, aber auch politische Parteien, sind dort immer weniger vertreten. Auch mit den attraktiven Themen rund um den Natur- und Umweltschutz, versuchen Rechtsextreme vermehrt ihre Ideologie zu verbreiten. Die Reaktionen auf den Workshop sind durchgehend gut bis sehr gut.
Wer beteiligt sich am Projekt?
Die Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz – kurz LZU genannt – ist eine Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz. Sie untersteht unmittelbar dem rheinland-pfälzischen Umweltministerium und hat ihren Sitz im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten in Mainz. Das Ministerium trägt die Verantwortung für den Schutz des Menschen und seiner natürlichen Lebensgrundlagen. Das Wissenschaftliche Büro Leipzig ist ein privatwirtschaftlicher Dienstleister, der sich auf die Themen Geschichte des Natur- und Umweltschutzes, Geschichte des Nationalsozialismus und des Rechtsextremismus spezialisiert hat. Ziel ist es u. a., die zivilgesellschaftliche Kompetenz gegen Rechtsextremismus und Rechtspopulismus zu stärken.
Welche Ergebnisse wurden bereits erzielt?
Die Publikation ist bereits in der dritten Auflage erschienen, und der Workshop wird bundesweit abgerufen. Das bundesweite Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) hat die Idee aufgenommen und organisiert seit 2014 jährlich eine Fortbildung. Darin ist das Modul "Naturschutz gegen Rechtsextremismus" ein steter Bestandteil.
Infokasten
Projektzeitraum: Das Projekt besteht seit 2012.
Wo wurde das Projekt umgesetzt?
- Altenkirchen (Rheinland-Pfalz), 6.000 Einwohner_innen
- Vilm (Mecklenburg-Vorpommern), 30 Einwohner_innen
- Greifswald (Mecklenburg-Vorpommern), 50.000 Einwohner_innen
- Lautercken (Rheinland-Pfalz), 2.000 Einwohner_innen
- Landau (Rheinland-Pfalz), 43.000 Einwohner_innen
- St. Goarshausen (Rheinland-Pfalz), 20.000 Einwohner_innen
- Klosterbuch (Sachsen), 70 Einwohner_innen
- Bautzen (Sachsen), 40.000 Einwohner_innen
- Worms (Rheinland-Pfalz), 81.000 Einwohner_innen
- Osthofen (Rheinland-Pfalz), 400 Einwohner_innen
- Lüchow (Niedersachsen), 10.000 Einwohner_innen
Zielgruppe: Naturschützer*innen, Umweltschützer*innen, Naturschutzverbände und -Verwaltungen, Jugendorganisationen der Natur- und Umweltschutzverbände, allgemeine Öffentlichkeit
(Projekt)Partner*innen: Landeszentrale für Umweltaufklärung Rheinland-Pfalz; Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz; Wissenschaftliches Büro Leipzig
(Bisherige) Teilnehmendenzahl: Pro Veranstaltung 10 bis 40 Personen
Benötigte Ressourcen: Ein Raum für 40 Personen, Bestuhlung, acht Gruppentische, Beamer, Laptop, Stifte, Papier
Wer hat das Projekt initiiert? Inwiefern spielt eine Rolle, wer das Projekt initiiert hat?
Das Projekt ist von den oben genannten Beteiligten konzipiert und umgesetzt worden.
Ist das Vorhaben nachhaltig angelegt? Inwiefern?
Das Vorhaben wird seit vier Jahren kontinuierlich angeboten und angenommen.
Ist das Projekt übertragbar? Wenn ja, unter welchen Bedingungen? Was sind spezifische Faktoren?
Aufgrund der zur Verfügung stehenden kostenlosen Lehr- und Lernmittel (Broschüre, Workshopunterlagen im Internet sowie Anleitung zur Durchführung) und des geringen Aufwands zur Umsetzung des Workshops ist das Projekt in jedem Fall übertragbar. Das ist auch gewünscht.
Was können Sie anderen mit auf den Weg geben?
Bei der Durchführung des Workshops sollte die*der Referierende gewahr sein, dass auch Rechtsextremist*innen oder Rechtspopulist*innen als Teilnehmende auftreten können. Sie*er ist somit gefordert, die eigene Kompetenz sicher einzubringen.
Jedem Versuch rechtsextremer Akteurinnen und Akteure, Naturschutz als Thema zu vereinnahmen, treten wir entgegen. Wir reden Klartext!
Ulrike Höfken, Umweltministerin Rheinland-Pfalz, am 21. Februar 2014.
Kontakt
Landeszentrale für Umweltaufklärung
Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 1
55116 Mainz
Telefon: 06131 – 16 44 33
E-Mail: lzu@umdenken.de
Website: http://www.umdenken.de
PD Dr. Nils Franke
Wissenschaftliches Büro Leipzig
Herloßsohnstraße 17
04155 Leipzig
Telefon: 0341 - 58 31 46 9
E-Mail: franke@rechercheauftrag.de
Website: http://www.rechercheauftrag.de/